Der Aufbau der Bibliothek zum ausländischen und internationalen Strafrecht und Strafprozessrecht hat sich zunächst in vier Schritten vollzogen:

1.

Zunächst wurde in Abstimmung mit dem juristischen Seminar eine neue Systematik erstellt und von der Bibliothek im September 2003 im Zuge der Revision umgesetzt. Diese Systematik enthält folgende Signaturen und Sachbereiche (Liste hier):

  • Strafrecht,
  • Strafprozessrecht und Strafjustiz,
  • Internationales Strafrecht,
  • (ausländische) Zeitschriften (Liste)
2.

Dann wurde damit begonnen, den schon existierenden Bücherbestand auf zu diesen neuen Sachbereichen gehörende Titel zu durchforsten. Diese Titel wurden sodann in den neuen Bibliotheksbereich eingestellt. Dieser Prozess der Identifikation vorhandener Literatur ist inzwischen abgeschlossen, doch es finden sich immer noch Titel, die in die neue Bibliothek gehören.

 

3.

Zeitgleich wurde der existierende Zeitschriftenbestand in Absprache mit den strafrechtlichen Kollegen aktualisiert und internationalisiert. Eine Liste der neu bestellten und sonstigen ausländischen und internationalen Zeitschriften findet sich hier. Die aktuellen Zeitschriften werden werden in eigens dafür angeschafften Ablagefächern in einem gesonderten Raum abgelegt. Darüberhinaus verfügt die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die sich direkt auf dem Campus befindet, über zahlreiche ausländische und internationale juristische Zeitschriften in Papierform und/oder im elektronischen Volltext, auch im Bereich des Strafrechts und der Rechtsvergleichung.

 

4.

Ebenfalls zeitgleich wurden an ausländische Strafrechtskollegen und –kolleginnen sowie Verlage Briefe mit der Bitte um Buchspenden in mehreren Sprachen versendet. Darin wurde das Projekt erklärt, auf die finanziellen Nöte der Universität hingewiesen und um eine Buchspende gebeten. Diese Briefe wurden an Kollegen/-innen in England, Italien, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien und Lateinamerika versendet. Diese Aktion hat bisher zu einem erfreulichen und unerwarteten Rücklauf geführt: Es sind hunderte von Büchern aus Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Italien, Kolumbien, Mexiko, Peru, Österreich, Schweiz und Spanien eingegangen (Katalog hier).Dieser Prozeß setzt sich kontinuierlich fort und die Bücher werden nach und nach eingestellt.

 

In der zweiten Phase wurden folgende weitere Schritte unternommen:

1.

Versendung der unter 4. genannten Briefe an weitere Kollegen/-innen, insbesondere aus Frankreich und dem Bereich des common law (Großbritannien, Kanada, USA etc.).

2.

Erwerb der nach der „Spendenaktion“ noch fehlenden (grundlegende) Werke aus Eigenmitteln der Fakultät und/oder Drittmitteln. Der Schwerpunkt der Investitionen lag und liegt hier im Bereich der europäischen Kernländer und der wichtigen common law Staaten (insbesondere USA) sowie im supranationalen (Völker- und europäischen) Strafrecht.

 

Das mittel- bzw. langfristige Ziel dieses Projekts ist die Schaffung einer – mehr oder weniger – vollständigen und aktualisierten Bibliothek zum ausländischen Straf- und Strafprozessrecht mit Schwerpunkt romanische und common law Länder sowie zum internationalen Strafrecht mit Schwerpunkt Völker- und europäisches Strafrecht. Damit sind folgende hochschul- und ausbildungspolitische Unterziele verbunden:

 

  • Schaffung eines attraktiven Forschungsstandorts für ausländische Gastwissenschaftler (Doktoranden, Post-Docs, Professoren etc.) und ggf. auch Praktiker.
  • Positionierung der Universität Göttingen als Zentrum ausländischer und internationaler strafrechtlicher Forschung (in Ergänzung des medizinstrafrechtlichen und kriminologischen Schwerpunkts).
  • Schaffung einer bibliographischen Grundlage für die ab WS 2004/05 anzubietende Schwerpunktausbildung im ausländischen und internationalen Strafrecht.

 

Zur Erreichung dieser Ziele wurde außerdem ein separater Raum für ausländische Gastwissenschaftler zur Verfügung gestellt. Im August 2020 zählt die Bibliothek über 17.000 Bände und etwa 120 internationale Zeitschriften in Papierform (Katalog hier).

Parallel zum Aufbau dieser Bibliothek innerhalb des juristischen Seminars wird am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und internationales Strafrecht eine kleinere Bibliothek, die überwiegend aus Privatbeständen des Lehrstuhlinhabers besteht, aufgebaut und auch für Studierende und Wissenschaftler zugänglich gemacht.

Das Vorhaben wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung zahlreicher Einzelpersonen und Institutionen. Zunächst ist hier das Juristische Seminar der Universität Göttingen, insbesondere das Bibliothekspersonal, zu nennen. Sodann haben sich die Mitarbeiter des Lehrstuhls nach Kräften für das Projekt eingesetzt. Last but not least gilt unser Dank den zahlreichen individuellen und institutionellen Schenkern.

Schenkerliste